Hansjörg Dilger, Gisela Welz, Beate Binder and Thomas G. Kirsch recently edited the open-access German collection Public Anthropology: Wissenspraktiken und gesellschaftliche Interventionen der ethnologischen Fächer, published by Campus Verlag.

Von Ethnolog:innen wird heute erwartet, dass sie sich zu aktuellen sozialen Problemen und Debatten positionieren. Dieser Reader bietet erstmals einen Überblick über die vielfältigen Praktiken, Formate und Ansätze, mit denen das Vorhaben der »Public Anthropology« an Instituten der ethnologischen Fächer in Deutschland heute umgesetzt wird. In fünf Sektionen – Öffentlichkeiten, Kollaborationen, Positionierungen, Transformationen und Vermittlung – diskutieren Autor:innen verschiedener Karrierestufen praxisnahe Beispiele für öffentlich-ethnologisches Arbeiten. Sie machen sowohl die wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Zugewinne der Public Anthropology als auch die damit verbundenen Herausforderungen sichtbar. Mit seinen fundierten konzeptuellen Rahmungen vermittelt der Reader Studierenden und Forschenden der ethnologischen Fächer wertvolles Hintergrundwissen zu (inter)nationalen Debatten im Feld der Public Anthropology. Gleichzeitig stellt er wichtige Ressourcen für das praktische Arbeiten in diesem Bereich bereit. Damit bietet er auch Anregungen für Wissenschaftler:innen und Studierende benachbarter Disziplinen ebenso wie gesellschaftliche Akteur:innen, die Interesse an Public Science haben.
Together with Judith Albrecht, Ignacio Farías, Andrew Gilbert, Carla J. Maier and Nasima Selim we publish a manifesto for multimodal work in Public Anthropology:
Multimodales Arbeiten in der Public Anthropology – A Map of Interventions und kein Territorium. Ein Manifest
Judith Albrecht, Tomás Criado, Ignacio Farías, Andrew Gilbert, Carla J. Maier & Nasima Selim
Abstract: Das Manifest betont das transformative Potenzial multimodaler Forschung in der Public An thro po logy und fordert eine institutionalisierte Evaluierung multimodaler Projekte. Multimodale Arbeiten wie Filme, Games, Graphic Novels und Ausstellungen ermöglichen durch ihre multisensorischen und kollaborativen Ansätz vielschichtigere Zugänge zu komplexen gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhängen als rein textbasierte Arbeiten. Das Manifest präsentiert Ergebnisse des Forschungsprojekts »Multimodal Appreciation«, darunter ein Toolkit zur Bewertung multimodaler Projekte. Anstatt sich als eine weitere Subdisziplin zu positionieren, wird multimodales Arbeiten in der Public An thro po logy als grundlegende Haltung gesehen, die Theorie, Praxis und gesellschaftliche Relevanz mit der Entwicklung neuer Evaluationskriterien und -praktiken, Publikationsformate und Öffentlichkeiten konsequent zusammendenkt.
Keywords: Multimodal; Evaluation; multisensorisch; multimedial; kollaborativ; Public Anthropology
How to quote: Albrecht, J., Criado, T., Farías, I., Gilbert, A., Maier, C.J. & Selim, N. (2025). Multimodales Arbeiten in der Public Anthropology – A Map of Interventions und kein Territorium. Ein Manifest. In H. Dilger, G. Welz, B. Binder & T.G. Kirsch (Ed.) Public Anthropology: Wissenspraktiken und gesellschaftliche Interventionen der ethnologischen Fächer (pp. 473-490). Campus Verlag | PDF